20130314

「無」

Обломов, wahrlich--die unüberwindbare ληθαργία. Der Leib liegt still in der Paralysis winterlicher Hibernation, während der Geist einem alten Traume anheim fällt. Ein frühlingsschwangerer Feldweg, an dessen Rande ich nach langem Fußmarsch einen einzelnen Apfelbaum in voller Blüte erblicke, unter dem ich mich, seinen großzügigen Schatten lobend, für einen Moment niederlasse, meine ermatteten Glieder zu erholen. Mit dem Zwecke der Besänftigung des immerzu unruhigen Gemüts, beginne ich, einen Kopfschmuck aus gesammelten Baldrian- und Lavendelstengeln zu flechten. Mangelnder Fokus lässt mich bald in grübelnden Stupor zurückfallen und erst spät macht mich der freundliche Gesang eines Distelfinks seiner Anwesenheit auf meinem Handrücken bewusst; und ehe ich mich seines Liedes dankbar erweisen kann, bricht er wieder auf zur gastlicheren Herberge der weiß-grünen Baumkrone; wie lang mag er bei mir gesessen und gewartet haben. Und weil schwer der Trübsinn mich selbst betäubt, entreiße ich dem Hals das Haupt, das rastlose, ehernem Zweifel ergebene, jenes unwegsame Labyrinth, dessen Irrwege ich nicht mehr ertrage, und lasse es unweit fallen auf einen Teppich wilder Mohnblumen. Da wanke ich dann, den warmen Wind auf meiner Haut, erfüllt von glückseliger Leere, mit den unbeholfenen Schritten, doch der unbeschädigten Gedankenlosigkeit eines jungen Kindes den seichten Anstieg gegen den blauen Horizont, der mich zuvor hat fast erblinden lassen; und immer wenn ich dann erwache, poche ich das Folgende auf deinen unvermutenden Rücken:   
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1 comment:

Matthias said...

Ach, herrje… Eine Aufzeichnung aus dem Kellerloch? Heraus, heraus! Draußen ist die Welt gleich viel schöner. Nimm die Hand, wenn du nicht verweilen magst.