λεξικόν: der worte wurzeln und wuchs

Eine Aufschüttung an Worten[1] und deren Herkunft. Ein Einblick in die, meine rein subjektiv empfundene, ästhetische Qualität des menschlichen Lexikons, die Schönheit des geschriebenen und gesprochenen Wortes.[2]
Haruki Murakami: The Strange Library
ふしぎな図書館 Fushigi na toshokan
Illustrated by Chip Kidd, apparently an appreciator of Faith's Runner Vision.
Jorge Luis Borges, La Biblioteca de Babel
A cada um dos muros de cada hexágono correspondem cinco estantes; cada estante encerra trinta e dois livros de formato uniforme; cada livro é de quatrocentas e dez páginas; cada página, de quarenta linhas; cada linha, de umas oitenta letras de cor preta. Também há letras no dorso de cada livro; essas letras não indicam ou prefiguram o que dirão as páginas. Sei que essa inconexão, certa vez, pareceu misteriosa. Antes de resumir a solução (cuja descoberta, apesar de suas trágicas projeções, é talvez o fato capital da história), quero rememorar alguns axiomas.
ābentmāl
Spätmittelhochdeutsch. Das Wort ist seit dem 15. Jahrhundert belegt. Strukturell: Determinativkompositum (Zusammensetzung, bei der der erste Teil, das untergeordnete Determinans, den zweiten, das dominante Determinatum, in seiner Bedeutung näher bestimmt, einschränkt, siehe Gastmahl, Festmahl), zusammengesetzt aus den Substantiven Abend und Mahl.
Abyssus abyssum invocat
Psalm 41:8. "Eine Tiefe ruft eine andere Tiefe nach."
Via: Asterix & Obelix: Mission Kleopatra.
Absolution
Verzeihung, Vergebung; Freisprechung, Lossprachung, insbesondere von Acht und Bann; die Freisprechung von der Sünde in der Beichte durch einen Priester. Synonyme: Entschuldigung, Nachsicht, Vergebung, Verzeihung. Seit dem 14. Jahrhundert bezeugte Entlehnung als kirchlich-religiöser und juristischer Terminus aus dem lateinischen Substantiv absolūtio → la „die Freisprechung, die Lossprechung (vor Gericht)“; die übertragene Bedeutung ist seit dem späten 18. Jahrhundert bezeugt.
Achateule
Phlogophora meticulosa, von Altgriechisch φλόξ (phlox) "Feuer" und -φορος ‎(-phoros) "-tragend" + Lateinisch meticulosus "furchtsam, erschreckend".
Die Achateule, auch Mangoldeule, ist ein Schmetterling (Nachtfalter) und gehört zur Familie der Eulenfalter (Noctuidae). Der Achat gilt als Schutzstein der im Zeichen Stier Geborenen.
Ad fontes
Latin Ad ‎"to" + fontēs, accusative plural form of fōns ‎"fountain, spring, source" = literally, "to the springs or sources" or in German "Zu den Quellen". Probably drawn from Psalm XLI, verse 2 of the Latin Vulgate by Spanish humanists.
Via: Denis Scheck, Lesenswert Quartett vom 15/01/2015, 00h03m20s
Adyton
Entlehnung aus dem altgriechischen ἄδυτον (adyton), bezeichnet das Unzugängliche, Unbetretbare, jenen Bereich des griechischen Tempels, in dem sich das Allerheiligste befand. Via Peter Trawny, Adyton: Heideggers esoterische Philosophie.
ägyptische Finsternis
Die Redewendung hat ihren Ursprung im Alten Testament: "Mose streckte seine Hand zum Himmel aus und schon breitete sich tiefe Finsternis über ganz Ägypten aus, drei Tage lang." In: Exodus 10:22 LUT. Dies war eine der zehn von Jahwe verhängten Plagen.
akin to perfume gardens springing from the salted soils of Carthage
via: Gil Gershman, Les Rallizes Denudés - Heavier Than a Death in the Family (Live '73-'77).
an einem seidenen Faden hängen
Ein sprachliches Bild für die allgegenwärtig bestehende Gefahr: sehr bedroht sein – auch wenn vordergründig eventuell alles bestens zu sein scheint, das Ende der Sache ist ungewiß.
Die Redewendung stammt aus einer Geschichte, die unter anderem von Cicero und Horaz überliefert ist: Damokles beneidete seinen Herrn, den Tyrannen Dionys von Syrakus um seine Macht. Bei einem Festmahl durfte Damokles an der Tafel den Platz von Dionys einnehmen. Über Damokles wurde jedoch ein Schwert befestigt, das nur an einem Rosshaar hing. Der Herrscher wollte Damokles damit die ständigen Gefahren, die mit seiner Position verbunden sind, deutlich machen. Synonymische Redewendung: das Schwert des Damokles schwebt oder hängt über jemandem.
Cicero, Tusculanae Disputationis, Liber V, 61-62:
In hoc medio apparatu Dionysius fulgentem gladium e lacunari saeta equina aptum demitti iussit, ut impenderet illius beati cervicibus. (Mitten in diesem Prunk befahl Dionysius, ein funkelndes Schwert, das von der Decke an einem Rosshaar hing, herabzulassen, so daß es über dem Nacken jenes Glücklichen hing.)
Horaz, Carmina, Liber III, 1-17, Übersetzung R.A. Schröder:
Destrictus ensis cui super impia cervice pendet, non Siculae dapes dulcem elaboratum saporem, non auium citharaequecantus Somnum reducent (Gezücktes Schwert, wem's über der Scheitel hängt, Der gottverfluchten, wendet das Königsmahl Den Wohlgeschmack im Mund zu Gallen, Rufen nicht Vogelgesang noch Laute Den Schlaf herbei.)
Anthologie
Eine Anthologie oder Blütenlese, Griechisch ἀνθολογία (anthología) "Sammlung von Blumen", Lateinische Lehnübersetzung florilegium, auch Spicilegium "Ährenlese", ist eine Sammlung ausgewählter Texte oder Textauszüge in Buchform oder im weiteren Sinne eine themenbezogene Zusammenstellung aus literarischen, musikalischen oder grafischen Werken. Es handelt sich um eine von einem Herausgeber verantwortete Publikationsform. Der etymologisch auf das Griechische zurückzuführende Begriff der „Blütenlese“ wird dabei auch in seiner lateinischen Lehnübersetzung als „Florilegium“ zumeist verwendet, um die als hochwertig oder musterhaft eingeschätzte Textauswahl zum Ausdruck zu bringen, die für die Anthologien des griechischen und römischen Altertums charakteristisch war. Der Begriff anthología, der im antiken Griechischen zunächst einmal ganz konkret „Sammeln von Blumen“ bezeichnet, wurde für die Lehrsatzsammlung Anthologiae des griechischen Astronomen Vettius Valens (2. Jahrhundert n. Chr.) erstmals als Titel für ein Sammelwerk verwendet.
Apotheke
Mittelhochdeutsch apotēke "Spezereiladen, Apotheke", im 13. Jahrhundert von Mittellateinisch apothēca entlehnt, das auf Altgriechisch ἀποθήκη (apothēkē) "der Aufbewahrungsort, Speicher, Lager" zurückgeht, Substantiv zum Verb ἀποτιθέναι (apotithénai) "weglegen, ablegen".
Basilisk
Mittelhochdeutsch "basiliske" wurde im 14. Jahrhundert von Lateinisch basiliscus entlehnt, das seinerseits auf Griechisch βασιλίσκος (basiliskos), Diminutiv von βασιλεύς (basileús) "König", zurückgeht.
Dark Souls: Basilisks are frog-like creatures that arbitrarily jump around and emit a poisonous gas which will result in the Curse status ailment if the players remains inside the fog for too long.
Wenceslaus Hollar: Fabel van de basilisk en de wezel.
Nazar: blaue, augenförmige Amulette, die gemäß dem Volksglauben den Bösen Blick abwenden sollen. Via: Recherchen zur Gruselkabinett-Vertonung Das Amulett der Mumie, nach Bram Stokers The Jewel of Seven Stars, und Rebecca's Pendant.
Björks Homogenic cover, Medusa, Arte-Sendung "Super Méduse" (der französische Ausdruck für Quallen).
Black Hat
A hacker who intrudes into a system with intent to cause harm. Black hat hackers may simply steal data or they may deliberately destroy files.
Black Swan Theory
The black swan theory or theory of black swan events is a metaphor that describes an event that comes as a surprise, has a major effect, and is often inappropriately rationalized after the fact with the benefit of hindsight.
Black Swan, Cygnus atratus, Schwarzer Schwan. Bezeichnet auch ein philosophisches Induktionsproblem.
Thom Yorke: Black Swan.
Darren Aronofsky: Black Swan.
Camera silens
Lateinisch "schweigender Raum", ein vollständig dunkler und schallisolierter Raum. Ein längerer Aufenthalt dort kann zu Halluzinationen und anderen Beeinträchtigungen der Wahrnehmungsfähigkeit führen. Selbst in der heutigen Zeit ist es schwer nachzuweisen, ob jemand auf diese Art gefoltert wurde, da diese Art der Folter keine sichtbaren Spuren hinterlässt und daher zu den weißen Foltermethoden gehört.
Via: Dunkle Kammer der Freimaurer.
Cypherpunk
A person with an interest in encryption and privacy, especially one who uses encrypted email.
Blend of cipher + cyberpunk.
Via: Chiffre, English cipher.
14th century. From Old French cyfre, cyffre (French chiffre), ultimately from Arabic صِفْر ‎(ṣifr) "zero, empty", from صَفَرَ ‎(ṣafara) "to be empty".
Alternative form: cypher, less common, but still in use in English, see The Ultra Secret by Frederick William Winterbotham (1897-1990), the cypherpunk movement, Strider weapon, and consider the Royal Navy's series of Cyphers before and into World War II.
Dämmerung
Mittelhochdeutsch "demerunge", Althochdeutsch "themarunga", belegt seit dem 11. Jahrhundert.
Abendrot, Halbdunkel, Morgenrot, Zwielicht. Der Übergang zwischen Tag und Nacht.
Via: Abendland (3sat, 17/01/2016)
Eine Reise durch ein nächtliches Europa und ein nachdenklicher Blick auf das "Abendland", eine verdämmernde und gleichzeitig hochangespannte Kultur. Filmautor Nikolaus Geyrhalter zeigt Orte, die - nach dem französischen Anthropologen Marc Augé - als Nicht-Orte beschrieben werden: Shopping-Malls, Flughäfen, U-Bahnhöfe, also rein zweckorientierte Einrichtungen. Unkommentiert, in kraftvollen Bildern erzählt der Film von denen, die nachts arbeiten - oftmals Dienstleister mit Migrationshintergrund -, denen wir das Funktionieren des Gesamtsystems verdanken. "Abendland" beobachtet eine Gesellschaft, die zunehmend vereinsamt, überaltert und orientierungslos wird und fragt nach ihrer Zukunft.
Duft
Althochdeutsch "Dunst", "Nebel". 194. Ausdünstung 1). Dunst 2). Duft 3). Dampf 4). Rauch 5). Nebel 6). 12/12/2015
Byung-Chul Han: Duft der Zeit:
Das Schlüsselerlebnis des Romans [À la recherche du temps perdu] ist bekanntlich der Duft, der Geschmack der in den Lindenblütentee getauchten Madeleine. Eine Alchimie der Zeit verbindet Empfindungen und Erinnerungen zu einem sowohl der Gegenwart als auch der Vergangenheit enthobenen Zeitkristall. Proust spricht tatsächlich vom duftenden Kristall, nämlich vom "Kristall" (cristal) der "stillen, klangvollen, duftenden, durchscheinenden Stunden" (heures silencieuses, sonores, odorantes et limpides). Offenbar ist der Geruchssinn ein Organ der Erinnerung und Wiedererweckung [und] gerade die vom Geruch und Geschmack von Tee ausgelöste Erinnerung verströmt einen besonders intensiven Duft der Zeit. Sie läßt die ganze Welt der Kindheit wieder auferstehen.
ein Buch aufschlagen
Der Ausdruck "ein Buch aufschlagen" soll daher stammen, dass früher viele Bücher mit Metallspangen verschlossen wurden, womit die Seiten glatt gehalten wurden. Das Öffnen des Buches war durch Schlagen auf den Buchdeckel möglich, denn dadurch wurden die Seiten zusammengedrückt, der Buchdeckel mit den Haken der Spangen senkte sich zugleich und die so gelockerten Spangen fielen auf die Seite und das Buch war "aufgeschlagen".
Via: Quarks & Caspers - Das Mittelalter, 09/02/2016.
Eisenzucker
Eisenzucker, wissenschaftlich Ferri oxidum saccharatum PH, enthält mindestens 2.8 und höchstens 3.0 Prozent Eisen. Er liegt als rotbraunes bis braunes, leicht hygroskopisches (Feuchtigkeit anziehendes/bindendes) Pulver vor und ist in Wasser leicht löslich. Er wird durch das Vermischen von frisch gefälltem Eisen(III)hydroxid und Zucker hergestellt. Eisenzucker schmeckt süss und leicht nach Eisen.
Via: Jens riet mir einmal, halb im Spaße vielleicht, in Anbetracht meiner kalten Hände zu einem Glase Rotwein. Ich befaßte mich etwas später eingehender mit der Thematik trophologischer Therapie von Anämie und stieß dabei über Omas [verheißungsvolle] Gesundheitsschatztruhe (*räußper*, so wie in Max Goldts Oma Lüneburg trinkt keinen Sprudel, ach nein, falsch, Wenn Torte von Menschen bewegt wird, hihi) auf die Substanz Eisenzucker:
20. Lösen Sie 100 g Eisenzucker in einem Liter Rotwein auf und trinken Sie davon morgens und abends je ein Schnapsglas voll.
Enigma
Ancient Greek αἴνιγμα ‎(aínigma) "dark saying, riddle". From αἰνίσσομαι ‎(ainíssomai) "speak in riddles", from αἶνος ‎(aînos) "fable" +‎ -μα ‎(-ma).
Noir 18 The Darkness Within Me 私の闇 Watashi no Yami
Mireille (to Kirika): I know that you haven't been lying to me, and I respect your skills. To be completely honest, you're a better killer than I am. But while you're a splendid assassin, you're also a disturbing enigma - one I wish I'd never seen.
Jorge Luis Borges: El Espejo de los Enigmas, zu Deutsch etwa: Der Spiegel der Rätsel, oder aber: Der rätselvolle Spiegel.
Entität
Von dem mittellateinischen Substantiv entitas, tatis → la, dies von dem lateinischen Substantiv ēns, entis n → la „das Ding“. Laut meiner eigenen Auffassung ein allumfassendes Hyperonym für alles Seiende, alle Wesen und Dinge, ob beseelt oder unbeseelt, Lebewesen, Gegenstände; stofflich oder ideell; die Gesamtheit seiner Eigenschaften, die ein Ding, ein Wesen ausmacht.
Antonym: Quidditas, auch quiditas („Washeit“, eingedeutscht Quiddität oder Quidität) ist ein lateinischer Begriff, der aus der Fachsprache der mittelalterlichen Philosophie stammt und besonders im Denken des Philosophen Johannes Duns Scotus eine wichtige Rolle spielt.
Ernte
Althochdeutsch *ernida < arn 'Ernte' < Germanisch *asanis 'Sommer, Herbst, Erntezeit' < Indogermanisch *ḫëseњ 'heiße Jahreszeit, Sommer' < Japethitisch *ḫës-, ëḫs- 'brennen, dörren' < Noachitisch ƕës- 'brennen', via.
Etheric Plane
Ancient Greek αἰθήρ ‎(aithḗr) "upper air", from αἴθω ‎(aíthō) "I burn, shine".
A term introduced into Theosophy by Charles Webster Leadbeater [confer: Gruselkabinett 103 Das Ägyptische Parfüm] and Annie Besant to represent the subtle part of the lower plane of existence. It represents the fourth [higher] subplane of the physical plane (a hyperplane), the lower three being the states of solid, liquid, and gaseous matter.
Eucalyptus Umbra
Eucalyptus umbra ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae). Sie kommt an den mittleren und nördlichen Küstenabschnitten von New South Wales sowie sporadisch an der gesamten Ostküste von Queensland vor und wird dort "Bastard Mahogany", "White Mahogany", "Bastard White Mahogany", "Broad-leaved White Mahogany", "Yellow Stringybark" oder "Narrow-leaved White Stringybark" genannt.
Via: James Woodall: Borges - A Life.
`I was always afraid of mirrors,' Borges said in 1971. `I had three large mirrors in my room when I was a boy and I felt very acutely afraid of them, because I saw myself in the dim light -- I saw myself thrice over, and I was very afraid of the thought that perhaps the three shapes would begin moving by themselves ... I have always been afraid ... of mahogany, of crystals [beware of Seath!], even of limpid water.'
Confer: Umbra, Lateinisch "Schatten", das sagenumwobene Schwert in Oblivion:
The Umbra Sword was enchanted by the ancient witch Naenra Waerr, and its sole purpose was the entrapment of souls. Used in conjunction with a soul gem, the Sword allows the wielder the opportunity to imprison an enemy's soul in the gem. Naenra was executed for her evil creation, but not before she was able to hide the Sword. The Umbra Sword is very choosy when it comes to owners and therefore remains hidden until a worthy one is found.
Confer: Magic Sword Makoto in Demon's Souls: An ill-rumored katana mentioned in folklore, it is named for a giant in a distant country. When its unique, long blade meets skin, it tears it apart into a wound that is said will never heal. It is a cursed weapon that devours the wielder's life energy, but despite this, warriors continue to be drawn to this katana.
Exploding Head Syndrome
Exploding head syndrome is a benign condition in which a person hears loud imagined noises (such as a bomb exploding, a gunshot, or a cymbal crash) or experiences an explosive feeling when falling asleep or waking up. These noises have a sudden onset, are typically brief in duration, and are often jarring for the sufferer. Exploding head syndrome is classified as a parasomnia (from Ancient Greek παρά ‎(pará) "beside; next to, near, from; against, contrary to" + Latin somnus ‎"sleep" - a category of sleep disorders that involve abnormal movements, behaviors, emotions, perceptions, and dreams that occur while falling asleep, sleeping, between sleep stages, or during arousal from sleep) and a sleep-related dissociative disorder and is an unusual type of auditory hallucination in that it occurs in people who are not fully awake.
Perc: My Head Is Slowly Exploding.
Fackel
Das Wort geht auf mittelhochdeutsch vackel sowie althochdeutsch fackala zurück und ist eine Entlehnung aus lateinisch facula, einer Diminutivform von lateinisch fax „Fackel“.
Via: link, [5].
Fenugreek
Other common English names include: Bird's Foot, Greek Clover, Sicklefruit.
Fenugreek is derived from foenum graecum, the scientific name of the plant, which literally means Greek Hay, so called because of its strong smell. Der deutsche Name lautet Bockshornklee und dies erinnerte mich just an den Käse, den mir meine liebe Mutter am 20/01/2016 gekauft hatte. Auf diese Pflanze stieß ich, während ich am 23/01/2016 nach "fruits high in tryptophan" recherchierte.
finster
Möglicher Weise von Lateinisch finis terrae "das Ende der Welt".
Via: Die starken Frauen der Bretagne
Sie leben am Ende der Welt - im Finistère. "Finis terra" haben es die Römer genannt, und es scheint wirklich so, als ob dieser Zipfel, der weit in den Atlantik hineinragt, kaum etwas mit dem restlichen Frankreich zu tun hat. Es ist ein ganz besonderer Menschenschlag, der hier lebt. Eng mit der Tradition verbunden, zuweilen eigenbrötlerisch und unglaublich stolz auf seinen Landstrich. Das Leben im Finistère ist hart. Doch es sind vor allem die Frauen, die der rauen Natur trotzen.
Floriography
Latin flos "Flower" (genitive singular floris) + Greek γράφω (gráphō) "I scratch, carve, draw, write". The language of flowers, sometimes called floriography, is a means of cryptological communication through the use or arrangement of flowers.
Gebrochenes-Herz-Syndrom
Auch Streß-Kardiomyopathie, Tako-Tsubo-Kardiomyopathie, Tako-Tsubo-Syndrom, transiente linksventrikuläre apikale Ballonierung oder Broken-Heart-Syndrom, ist eine seltene, akut einsetzende und oft schwerwiegende Funktionsstörung des Herzmuskels, die vorwiegend bei älteren Frauen auftritt. Die Symptome gleichen denen eines Herzinfarktes und treten meist unmittelbar nach einer außerordentlichen emotionalen oder körperlichen Belastung auf. Das Krankheitsbild wurde 1991 erstmals beschrieben, Namensgeber war eine japanische Tintenfischfalle in Form eines Kruges mit kurzem Hals (Tako-Tsubo).
Siehe auch: Herzgeräusch.
Confer: Romy
Am Abend des 28. Mai 1982 in Paris, waren Schneider und ihr Lebensgefährte bei dessen Bruder zum Essen eingeladen. Auf dem Heimweg in ihre gemeinsame Wohnung in der Rue Barbet de Jouy 11 sprachen sie über ihre Wochenendpläne. Zu Hause angekommen, wollte Schneider noch etwas länger aufbleiben, um Musik zu hören. Am frühen Morgen des 29. Mai 1982 fand Pétin die Schauspielerin leblos zusammengesunken an ihrem Schreibtisch.
In Interviews schlossen ihr Leibfotograf und ihr Manager Suizid aus und beriefen sich auf ein in Vorbereitung befindliches Filmprojekt mit Alain Delon und ihren Plan, aufs Land zu ziehen. In der Presse dagegen wurde Romy Schneiders Tod zunächst meist als Suizid interpretiert, im Totenschein ist jedoch nur Herzversagen als Todesursache angegeben, was später zum Teil als "Tod an gebrochenem Herzen" verklärt wurde, letztlich aber keinen sicheren Schluss auf die Todesumstände zulässt.
(nicht) geheuer
Diesem althergebrachten Worte begegnete ich vor allem in der Begleitung durch jenen gern gelauschten Hörspielen, in diesem Falle insbesondere die atmosphärische und akustisch hochfeine Lübbe-Produktion um Edgar Allan Poe und das von Titania Medien so vortrefflich inszenierte Gruselkabinett.
In der Poe-Folge Feeninsel stieß ich so zum Beispiel auf diese Redewendung in einem Gespräch zwischen Leonie und ihrem Begleiter Joe (in einer erfreulichen Fügung eingesprochen von dem mir bereits als Frodo geläufigen Timmo Niesner), gegen 29m49s:
"Warum hab' ich mich nur darauf eingelassen? Ich muß verrückt geworden sein. Die Gegend um die alten Höhlen wird seit jeher gemieden. [....] Landors Landhaus ist nicht geheuer, das weiß jeder. Es liegt ein alter Fluch darauf."
Mittelhochdeutsch gehiure = lieblich; nichts Unheimliches an sich habend, zu althochdeutsch hiuri = freundlich, lieblich (eigentlich = zum Hauswesen, zur Hausgemeinschaft gehörend, verwandt mit dem 1. Bestandteil von Heirat)
Heutzutage ist es meist nur noch in dieser negierten Fügung gebräuchlich:
1. unheimlich: der dunkle Wald war mir nicht [ganz] geheuer.
2. unbehaglich, nicht ganz wohl: ganz geheuer ist mir nicht bei unserem Vorhaben.
3. verdächtig: irgendetwas kommt mir daran nicht geheuer vor.
Gemäuer
In der Umgebung von Baltimore 1845: Philipp Belfield reist, durch einen Brief seines Jugendfreundes Roderick alarmiert, auf den abgelegenen, inmitten von Sumpfland errichteten Stammsitz der Familie Usher. Ein drohendes Unheil scheint über dem alten Gemäuer zu schweben, denn Roderick Usher, der letzte Spross der alten Familie, ist von einer seltsamen Krankheit gezeichnet. Gruselkabinett 11: Der Untergang des Hauses Usher, Titania Medien, 2006. Klappentext, via.
Glimmer
Als Glimmergruppe oder kurz Glimmer bezeichnet man eine Mineralgruppe von Schichtsilikaten mit der chemischen Zusammensetzung:
D G2,3 [T4 O10] X2.
Via: Sanduhr
Die von mir hochgeschätzten Glimmerfeen.
Mica = Glimmer.
Mononoke: Nue
Lady Ruri and her old servant then go about preparing the first scent by filling a porcelain cup with unperfumed rice ash, placing a piece of burning charcoal in the middle and covering it with more ash, smoothing the surface with a press and drawing a delicate pattern. The heat is being channeled through a small hole right in the centre. After positioning a mica plate on top of the heat source, a single piece of wood (commonly Agar or Sandal) the size of a grain is added to the plate.
Joanna Newsom: Emily
And, Emily, I saw you last night by the river.
I dreamed you were skipping little stones across the surface of the water —
frowning at the angle where they were lost, and slipped under forever,
in a mud-cloud, mica-spangled, like the sky'd been breathing on a mirror.
Hain
Ein kleiner lichter Wald (der häufig wie ein Park besonders gepflegt wird oder der Verehrung einer Gottheit dient).
Hain geht auf das althochdeutsche und zugleich altsächsische hagan (Dornstrauch) sowie das mittelhochdeutsche hāgen (Hecke, Gehölz, Einfriedung) zurück. Durch diese Formen besteht zwischen Hain und Hag eine enge Verwandtschaft. Im Spätmittelhochdeutschen entwickelt sich die kontrahierte Form hain, welche bis heute als Ortsnamengrundwort -hain insbesondere bei ostmitteldeutschen Orten häufig anzutreffen ist.
via. Siehe auch: EinFRIEDung.
Hapaxanth
Altgriechisch ἅπαξ (hápax) "einmal" und ἄνθος (anthos) "Blüte, Blume"; vergleiche Anthologie, eine "Sammlung von Blumen".
Pflanzen, die nur einmal in ihrem Leben blühen, fruchten und danach komplett absterben, im Gegensatz zu ausdauernden Pflanzen, die innerhalb ihres Lebenszyklus mehrmals blühen.
Herzgeräusch
Ein meist pathologisches, im oder am Herzen entstehendes Geräusch, das von außen am Brustkorb gehört werden kann. Herzgeräusche sind nicht mit den „normalen“ Herztönen zu verwechseln. Herztöne können bei jedem gesunden Menschen gehört werden, Herzgeräusche weisen dagegen in der Regel auf ein Krankheitsbild hin. Ein systolisches Herzgeräusch (Systolikum) tritt während der Auswurfphase (Systole), ein diastolisches Herzgeräusch (Diastolikum) hingegen während der Füllungsphase (Diastole) des Herzens auf. Neben der Einteilung in systolisch, diastolisch und kontinuierlich werden Herzgeräusche häufig nach ihrer Lautstärke, dem Ort der größten Lautstärke (punctum maximum, abgekürzt p. m.), ihrem Geräuschmuster und ihrer Geräuschqualität eingeteilt.
Hieroglyphe
Im 18. Jahrhundert von französisch hiéroglyphe → fr entlehnt, das auf griechisch ἱερογλυφικὰ γράμματα (hieroglyphikà grámmata) → grc „heilige Schriftzeichen“ zurückgeht, konkreter noch griechisch ἱερός hierós 'heilig', γλυφή glyphḗ 'Eingeritztes'.
Himmelsspeise oder Manna
Als Manna oder auch Himmelsbrot wird in der Bibel (2 Mos 16) die Speise bezeichnet, die den Israeliten auf ihrer 40-jährigen Wanderschaft durch die Wüste als Nahrung diente. Beschrieben wird Manna als "etwas Feines, Knuspriges, fein wie Reif" (2 Mos 16,14), "weiß wie Koriandersamen" und mit dem Geschmack von "Honigkuchen" (2 Mos 16,31). Diese Speise fiel nachts auf den Wüstenboden und konnte des Morgens aufgesammelt werden. Sie durfte nicht aufgespart werden. Alles was am Abend noch nicht aufgegessen war, verdarb über Nacht (2 Mos 16,19–20). Darin kann eine Forderung des Herrn nach Vertrauen gesehen werden. Nur für den Sabbat durften die Israeliten am sechsten Tag der Woche die doppelte Menge an Manna sammeln. Es verdarb nicht über Nacht. Am Morgen des Sabbat selbst war kein frisches Manna zu finden (2 Mos 16,22–26). Die genaue Bedeutung des Wortes Manna ist unklar, bezeichnet aber vermutlich im Hebräischen "Was ist das?" (hebr. מָן הוּא man hu), was sich auf das plötzliche, unerwartete Erscheinen des Mannas in der Wüste beziehen soll. Im Neuen Testament (Joh 6,30–35) bezeichnet sich Jesus Christus unter Hinweis auf Manna als "Brot des Lebens". Im Christentum steht daher Manna als Symbol für die Eucharistie: Griechisch εὐχαριστέω (eucharistéo) "Dank sagen", auch Abendmahl oder Herrenmahl, heilige Kommunion, Altarssakrament, in einigen Freikirchen Brotbrechen, in den Ostkirchen heilige oder göttliche Liturgie genannt.
Via: Vivani Weiße Vanille
Eine weiße Schokolade mit 40% Kakao­butter, 20% Zucker, zart schmelzend im Mund, kräftig nach Kakobutter schmeckend, ausgewogene Balance von Süße und Säure mit dezentem Vanillegeschmack im Abgang – und alles Bio. Das kann nur die Himmelsspeise – Manna – (hebr. מָן הוּא man hu) sein. Sie ist teuflische gut, sie ist meine weiße Lieblingsschokolade. Aber nur freitags.
Confer: Secret of Mana (archaic spelling).
hineinzugeheimnissen
Alban Berg zur Konzeption seiner Lyrischen Suite:
"Sie hat mir, meine Hanna, auch noch andere Freiheiten gelassen! Z. Bsp. die, in dieser Musik immer wieder unsere Buchstaben H, F und A, B hineinzugeheimnissen; jeden Satzteil und Satz in Beziehung zu unseren Zahlen 10 und 23 zu bringen."
Die Verwendung der Tonstufen H, F (Hanna Fuchs) und A, B (Alban Berg) in der Motivik ist offensichtlich; als subtiler erweisen sich die Bezüge auf die „Schicksalszahlen“ 10 und 23. Deren Ursprung ist personenbezogen: Die Zahl 10 ist die Summe der Buchstaben des Namens „Hanna Fuchs“, und die Zahl 23 hatte für Berg bereits seit vielen Jahren eine besondere Bedeutung. Willi Reich berichtet, dass Berg am 23. Juli 1908 im Alter von 23 Jahren den ersten Anfall von Bronchialasthma erlitt und von diesem Tage an seine schicksalhafte Beziehung zur Zahl 23 definierte. Vielfach finden sich in den Sätzen und Satzabschnitten der Lyrischen Suite Gesamtzahlen von Takten, die sich als Vielfache der Zahlen 10 und 23 erweisen; das Gleiche gilt für Metronomangaben.
Die von Berg mit roter Tinte annotierte Partitur trägt auf dem Titelblatt die „wahre“ Widmung: "Für meine Hanna".
Tinte
Lateinisch tincta [aqua] "gefärbtes Wasser". Über mittelhochdeutsch tincte, von althochdeutsch tincta (9. Jahrhundert), aus dem mittellateinischen Substantiv tincta "Schreibflüssigkeit", dem weiblichen Partizip Perfekt von tingere "benetzen, befeuchten, färben", entlehnt.
Bereits seit 1660 wurden Tinten durch Zusatz von ätherischen Ölen, Blütenextrakten und Parfüm mit Duftstoffen versehen. Die derzeitige Duftpalette reicht von natürlichen Düften (Gräser-, Blumen-, worunter der Lavendel- und Rosenduft aus Liebesbriefen am bekanntesten sein dürfte, weitere Schokoladen-, Obst- und verschiedene Holzdüfte) bis zu technischen Düften.
Hokuspokus
Auch: hocus pocus fidibus (pseudolateinische Neuschöpfung des 17. Jahrhunderts) ist ein Zauberspruch, dessen Bedeutung nicht einwandfrei geklärt ist:
Eine weitverbreitete – und auch in etymologischen Lexika zu findende – Theorie sieht einen Zusammenhang mit der Eucharistiefeier in der katholischen Kirche, die bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil zumeist in lateinischer Sprache gehalten wurde. Der Priester spricht dabei während der Wandlung die Konsekrationsformel: Hoc est enim corpus meum, deutsch: „Denn dies ist mein Leib.“ Gemeint ist der Leib Jesu Christi. Die Menschen in der Kirche, die kein Latein verstanden, hörten nur so etwas wie Hokuspokus. Da nach katholischem Verständnis etwas verwandelt wird – nämlich die Hostie in den Leib Jesu Christi – war der Zauberspruch geschaffen. Andere vermuten in diesem Zusammenhang eine absichtliche Verballhornung der katholischen Zeremonie durch Teile der reformatorischen Kirchen, die bestrebt waren, das Latein in den Gottesdiensten durch die regionale Sprache abzulösen. Tatsächlich heißt es in einer Parodie von John Tillotson (damals Erzbischof von Canterbury) von 1694: In all probability those common juggling words of hocus pocus are nothing else but a corruption of hoc est corpus, by way of ridiculous imitation of the priests of the Church of Rome in their trick of Transubstantiation.
Via: Nigelnagelneu: Hokus Pokus im Zauberzimmer.
Hypertext
We know that the Earth itself emits a constant resonance called the Shuman Resonance. We also know that the number of humans on Earth is rapidly approaching that of the neurons in the brain. Taking these two things into account, Dr Douglas Rushkoff proposed that the consciousness of the Earth itself could be awakened if all creatures on earth became somehow connected and could be brought to resonate at the same frequency.
Via: Serial Experiments Lain, Layer 09: Protocol.
Inspiration und das Inspirieren
Im 16. Jahrhundert von lateinisch: īnspīrāre → la = einhauchen, hineinblasen; aus Vorsilbe in- → la = ein und spīrāre → la = hauchen, atmen, blasen; verwandt mit Spiritus; vergleiche konspirieren, transpirieren und Spiritus.
Isis
Ägyptisch Aset. Eine Gottheit der ägyptischen Mythologie. Sie war die Göttin der Geburt, der Wiedergeburt und der Magie, aber auch Totengöttin. Die Zauberreiche.
Via: Torsten Sträter: Liebe Griechen, liebe Isis. | ARD Satiregipfel 12.02.2015.
いただきます
Itadakimasu, "I humbly receive".
It is said to express gratitude for all who played a role in preparing, cultivating, ranching or hunting the food. This also acknowledges that living organisms have given their life to human beings as Dāna. Upon finishing a meal, the Japanese also use the polite phrase Gochisōsama-deshita (ごちそうさまでした?) (lit. You were a Feast (preparer)). Sama is the honorific word which gives respect to the person, therefore, this phrase gives respect for making the meal. It is considered polite to clear one's plate, down to the very last grain of rice; children are especially encouraged to do so – see also mottainai as Buddhist philosophy.
Itxassou
♁43° 20′ N, 1° 25′ W
Baskische Gemeinde im Südwesten Frankreichs.
Via: Schlemmen mit Gérard Obélix Depardieu.
Kammerspiel
Eine der besten Folgen der Reihe! Das Hörspiel, das mit nur vier Sprechrollen auskommt, konzentriert sich - der literarischen Vorlage gemäß - weitgehend auf Gespräche zwischen Philipp Belfield (Oliver Feld) und Roderich Usher (Tobias Kluckert). Die Inszenierung schafft eine kammerspielartige (das meine ich hier positiv) und beklemmende Atmosphäre, die den Wahnsinn Ushers spürbar macht.
Rezension zum Hœrspiel Gruselkabinett 11 Der Untergang des Hauses Usher.
Katalog
Altgriechisch κατάλογος (katálogos) "Verzeichnis, Liste" aus κατα-λέγειν (katalégein) "aufzählen, in Listen eintragen" zu κατα (katá) (vergleiche kata-) und λέγειν (légein) "sammeln, auflesen, lesen, zählen, erzählen, sprechen" (vergleiche Legende) über spätlateinisch catalogus.
Kathedrale
Mittellateinisch ecclesia cathedralis → la = „Kirche des Bischofsitzes“; cathedralis → la abgeleitet von lateinisch: cathedra → la = „Stuhl, Lehrstuhl“.
Klabautermann
Niederdeutsch klabastern „poltern“, „lärmend umhergehen“ oder von ebenfalls niederdeutsch kalfatern „mit Pech und Werg abdichten“. Im seemännischen Aberglauben ein Schiffsgeist oder Kobold, der – meist unsichtbar – den Kapitän bei Gefahren warnt. Via: SpongeBob Schwammkopf, Fahrschule Krabs, 10/01/2016, 15:34. Cf. Lärm.
Krypta
Von gleichbedeutend lateinisch: crypta → la im 18. Jahrhundert entlehnt; aus (alt)griechisch κϱύπτη → grc (krýptē) = „gedeckter Gang“, Gewölbe; zum Verb κϱύπτειν → grc (krýptein) = verbergen, verhüllen gebildet. Eine unterirdische Anlage mittelalterlicher Kirchen, in romanischer Zeit hallenartig gewölbter, von kräftigen Säulen gestützter Raum unter einem meist erhöhten Chor.
Krypta des Klosters Memleben bei Nebra
Photographie von Andreas Tille
kryptisch
Spätlateinisch crypticus → la, das vom altgriechischen Adjektiv κρυπτικόs (kryptikos) → grc „verborgen“ entlehnt wurde.
Kuchenbaum 桂 Katsura
Cercidiphyllum japonicum, auch Japanischer Katsurabaum, Lebkuchenbaum. Der Name Kuchenbaum stammt von dem Geruch des Laubs vor und nach dem Fallen im Herbst. Insbesondere bei feuchtem Wetter riechen die Blätter nach frischem Gebäck, Karamell oder Lebkuchen. Der Geruch verliert sich allerdings beim Trocknen der Blätter. Bei dem wirksamen Aromastoff handelt es sich um Maltol, einen zyklischen, ungesättigten Ether, der sich unter anderem in Malz und Karamell nachweisen läßt. (via)


Apoptose, Griechisch ἀπόπτωσις "der Abfall, der Abwurf, der Niedergang", beschreibt das Fallen der Blätter im Herbst und gibt damit einen bildlichen Vergleich für das altruistische Absterben einzelner Zellen zum Wohle des Gesamtorganismus.
Via: Hans-Ulrich Grimm, Die Ernährungslüge.
Momijigari 紅葉狩り von momiji 紅葉 "Rote Blätter" oder "Herbstlaub" und kari 狩り "Jagen", bezeichnet den japanischen Brauch, das bunt gefärbte Herbstlaub zu betrachten.
Franz Kafka: Die Sorge des Hausvaters. Das Wesen Odradek. Via: Byung.
Er hält sich abwechselnd auf dem Dachboden, im Treppenhaus, auf den Gängen, im Flur auf. Manchmal ist er monatelang nicht zu sehen; da ist er wohl in andere Häuser übersiedelt; doch kehrt er dann unweigerlich wieder in unser Haus zurück. Manchmal, wenn man aus der Tür tritt und er lehnt gerade unten am Treppengeländer, hat man Lust, ihn anzusprechen. Natürlich stellt man an ihn keine schwierigen Fragen, sondern behandelt ihn – schon seine Winzigkeit verführt dazu – wie ein Kind. „Wie heißt du denn?“ fragt man ihn. „Odradek“, sagt er. „Und wo wohnst du?“ „Unbestimmter Wohnsitz“, sagt er und lacht; es ist aber nur ein Lachen, wie man es ohne Lungen hervorbringen kann. Es klingt etwa so, wie das Rascheln in gefallenen Blättern. Damit ist die Unterhaltung meist zu Ende. übrigens sind selbst diese Antworten nicht immer zu erhalten; oft ist er lange stumm, wie das Holz, das er zu sein scheint.
Vergeblich frage ich mich, was mit ihm geschehen wird. Kann er denn sterben? Alles, was stirbt, hat vorher eine Art Ziel, eine Tätigkeit gehabt, und daran hat es sich zerrieben; das trifft bei Odradek nicht zu. Sollte er also einstmals etwa noch vor den Füßen meiner Kinder und Kindeskinder mit nachschleifendem Zwirnsfaden die Treppe hinunterkollern? Er schadet ja offenbar niemandem; aber die Vorstellung, daß er mich auch noch überleben sollte, ist mir eine fast schmerzliche.
Labyrinthite
(Na,K,Sr)35Ca12Fe3Zr6TiSi51O144(O,OH,H2O)9Cl13
Bright Pink. Named for its unusually complex crystal structure, containing about 800 cations and anions distributed over more than 100 crystallographic sites.
Lärm
Kürzung aus Alarm, das auf das italienische all'arme → it „zu den Waffen“ zurückgeht; im Frühneuhochdeutschen bildet sich aus ursprünglich Allerma, Allerm, auch Alerma, Alerm, unter Wegfall des anlautenden, unbetonten a im 16. Jahrhundert Lermen, Larman heraus.
Late Moon Grass
A medicinal herb named for the lunar phase.
Recovers a large amount of the user's HP.
The effect of moon herbs changes according to the condition they're in.
Late Moon herbs are collections of wilted herbs that emit a faint light even in their wilted state.
Weight: 0.1
Lebkuchen
Mittelhochdeutsch lebekuoche, lebkuoche < vermutlich Kompositum aus dem lateinischen libum → la und dem Substantiv Kuchen, Opferkuchen oder von germanisch Laib.
Die Herkunft und ursprüngliche Bedeutung des Wortbestandteils Leb- ist unsicher, erwogen wird erstens eine Ableitung von lateinisch libum (Fladen), zweitens eine Ableitung von Laib (dessen Herkunft wiederum ungeklärt ist), womit früher wohl ungesäuertes Brot bezeichnet wurde. In München wird bereits 1370 im Steuerverzeichnis ein „Lebzelter“ aufgeführt, also ein Lebkuchenbäcker. Zelte oder Zelten ist ein altertümlicher Ausdruck für flache Kuchen oder Fladen. Der Ausdruck Pfefferkuchen verweist, wie auch das Englische gingerbread (wörtlich „Ingwerbrot“) und das Französische pain d’épices (wörtlich „Gewürzbrot“) auf die kräftige Würzung, die Bezeichnung Honigkuchen auf das zumindest früher wichtigste Süßungsmittel. Früher wurde öfter auch Pfeffer als Zutat verwendet, heute in der Regel nicht. Nur zu den Pfeffernüssen wird normalerweise auch (weißer) Pfeffer zugegeben.
Siehe auch: Japanischer Kuchenbaum 桂 Katsura.
Lettrism
A French avant-garde movement, established in Paris in the mid-1940s by Romanian immigrant Isidore Isou. In French, the movement is called Lettrisme, from the French word for letter, arising from the fact that many of their early works centred on letters and other visual or spoken symbols. The Lettristes themselves prefer the spelling 'Letterism' for the Anglicised term, and this is the form that is used on those rare occasions when they produce or supervise English translations of their writings: however, 'Lettrism' is at least as common in English usage. The term, having been the original name that was first given to the group, has lingered as a blanket term to cover all of their activities, even as many of these have moved away from any connection to letters. But other names have also been introduced, either for the group as a whole or for its activities in specific domains, such as 'the Isouian movement', 'youth uprising', 'hypergraphics', 'creatics', 'infinitesimal art' and 'excoördism'.
Hypergraphy
Hypergraphy merges poetry (text) with more visual (graphic) ways of communication such as painting, illustration or signs. The technique was first known as 'metagraphics', but later became known as 'hypergraphics'. Maurice Lemaître, a Lettrist theorist, defined it as communicating through the union of various forms of communication, as an "ensemble of signs capable of transmitting the reality served by the consciousness more exactly than all the former fragmentary and partial practices (phonetic alphabets, algebra, geometry, painting, music, and so forth)."
As the Lettrists became more experimental in their use of media, the technique was applied more to everyday life in critiquing urbanism and architecture in the Lettrist field of psychogeography.
look like someone who has been dragged through a hedge backwards
Said to someone who is unkempt and whose hair needs brushing.
I'm fairly confident that this expression is of English colloquial origin. The earliest citation of it that I know of is from a no less august arcadian source than The Hereford Journal, February 1857, in a report of a poultry show: In the class for any distinct breed came a pen of those curious birds the silk fowls, shown by Mr. Churchill, and a pen of those not less curious the frizzled fowls, sent by the same gentleman, looking as if they had been drawn through a hedge backwards.
Maskottchen
Französisch Mascotte beziehungsweise Provenzalisch Mascòta, Masca = Hexe.
Via: Abfassung von Artikelbeschreibung für Jules Evercreatures Sortiment an wetterfester Fußbekleidung.
Mathematik
Griechisch μαθηματική τέχνη mathēmatikē téchnē ‚die Kunst des Lernens‘, ‚zum Lernen gehörig‘.
Via: während ich das Rätsel für Vatis Geburtstag entwickelte.
Miasma
Griechisch μίασμα (míasma) "übler Dunst, Verunreinigung, Befleckung, Ansteckung" auch "Gifthauch, Pesthauch".
Dark Souls (Opening Sequence)
Nito unleashed a miasma of death and disease.
Laurenţiu Malomfălean: The Nightmare-Body
Further associations between the two directors [Michael Haneke and Andrei Tarkovsky] engage the recurrent dripping water. Even when it causes damages, for Andrei Tarkovsky water has the function of a positive Jungian symbol. This permanent vital aspect may be there just because fire is always present, simultaneously. One could mention a science fiction spiritual movie like Stalker, with its flooded floors, but, unlike Amour’s dampness and void, filled with objects.
On the other hand, it is the water of the tap that Georges leaves on after his wife has the initial stroke; it is the rain that falls when the patient wants to commit suicide, while her husband attends a funeral. The continuous flow of the liquid is the maintained thread of Anne’s life. But this water is sometimes overwhelming. If Tarkovsky celebrates life and spirit, Haneke’s movies emphasize acts of violence and mainly death, involving, what else, the mortal body. Nevertheless, it is the oblivious water myth of Lethe – from a rather ancient view of dreams and, better said, psychological time – that is being recycled here and there by both of our directors, even though in such disparate ways; one sees in it a protective liquid, while the other miasma.
morgenbrōt
Mitteldeutsch, via.
Myrrhe
Old English myrre, from Latin myrrha, from Ancient Greek μύρρα ‎(múrrha), from a Semitic root M-R-R meaning bitter. Compare Arabic مُرّ ‎(murr, “bitter”), Hebrew מֹר ‎(mor, “bitterness, acrimony”).
Im Alten Testament findet sich eine Beschreibung für die Herstellung von Salböl: Nimm dir Balsam von bester Sorte: fünfhundert Schekel erstarrte Tropfenmyrrhe, halb so viel, also zweihundertfünfzig Schekel, wohlriechenden Zimt, zweihundertfünfzig Schekel Gewürzrohr und fünfhundert Schekel Zimtnelken, nach dem Schekelgewicht des Heiligtums, dazu ein Hin Olivenöl, und mach daraus ein heiliges Salböl.
(Exodus 30,23-25)
Nirwana-Prinzip
Vor Freud entdeckt Mainländer den Todestrieb, das "Nirwanaprinzip", das die finale Spannungsreduktion dessen will, was sich "Leben" nennt. Von der "Erhaltung der Energie" will Mainländer weder kosmologisch noch existentiell etwas wissen, nur von umfassender Entropie, von einer jubelnd begrüssten "Schwächung der Kraft".
Via: Philipp Mainländer, Schriften, Band IV, Die Macht der Motive.
Noosphere
Via: Realms of the Haunting. During our first encounter with Rebecca, we're allowed to discuss various aspects pertaining to her vast knowledge of the supernatural and paranormal, among others the theory about the Noosphere. According to her, "The Noosphere - or mindsphere - is the term for the network of thought which some people believe surrounds the earth and links all humanity."
This is, infact, quite reminiscent of the deliberations on Schumann Resonance in Serial Experiments Lain, Layer 09: Protocol:
"We know that the Earth itself emits a constant resonance called the Shuman Resonance. We also know that the number of humans on Earth is rapidly approaching that of the neurons in the brain. Taking these two things into account, Dr Douglas Rushkoff proposed that the consciousness of the Earth itself could be awakened if all creatures on earth became somehow connected and could be brought to resonate at the same frequency.
numinos
(In Bezug auf das Göttliche) schaudervoll und anziehend zugleich.
Via: Lesenswert Quartett.
Panazee
Griechisch Πανάκεια (Panakeia) "alles heilend", eine Tochter des Asklepios, des Gottes der Heilkunst in der griechischen Mythologie. Heute werden die Begriffe Panazee oder Allheilmittel häufig im ironischen Sinn gebraucht, um eine illusorische Universal-Lösung aller Probleme zu bezeichnen.
Via: Borderlands: Panacea Shield.
Theriak, auch Electuarium Theriacale
Griechisch Θηριον (therion) "wildes Tier".
Bezeichnet eine historisch als Antidot entwickelte Arznei, die im Mittelalter als Universalheilmittel gegen alle möglichen Krankheiten und Gebrechen angewandt wurde. Die Ärzte des klassischen Griechenland versuchten, die Bisse giftiger Schlangen mit einer Kräutermixtur aus Anis, Fenchel und Kümmel zu behandeln. Das Rezept für dieses Heilmittel war in die Mauer des Asklepieions von Kos eingemeißelt. Die Arznei nannte man Theriak, eine Bezeichnung, die erstmals um 170 v. Chr. bei Nikandros von Kolophon, Arzt, Grammatiker und Dichter, erwähnt wird. Mithridates VI. Eupator (* 132 v. Chr.; † 63 v. Chr.), König von Pontos in Kleinasien, hatte Grund, sich vor Giftanschlägen aus seiner Familie und seinem Umfeld zu fürchten, denn er hatte als Jugendlicher vermutlich seinen Vater und seine Mutter vergiftet, um an die Macht zu gelangen. Er erweiterte mit Hilfe seines Leibarztes die Rezeptur des Theriak auf 54 Ingredienzen, darunter „magische“ Zutaten wie Entenblut, Schlangen- und Krötenfleisch. Nach ihm wurde das Mittel, das er selbst als Vorbeugung gegen Giftanschläge eingenommen haben soll, auch Mithridat oder Mithridatium genannt. Die Zusammenstellung wurde später um Opium als weitere Zutat erweitert. Die persische bzw. turkmenische Bezeichnung "Teriak" oder "Theriaak" für die aus dem Mohn gewonnene Substanz ist eine der mutmaßlichen Sprachwurzeln des Begriffs. Nach einer anderen etymologischen Deutung könnte er von dem griechischen Wort θηρίον (therion) "wildes Tier" abgeleitet sein.
Confer:
Der Nahme stammet aus dem Griech. von dem Worte Θηριον (thēríon) her, entweder, weil es ursprünglich eine Arzney für das Vieh war, oder auch, weil anfänglich auch Vipern dazu genommen wurden, welche im Griechischen auch θηριά (thería) genannt werden.
Rezepturen für Theriak finden sich in medizinischen und pharmakologischen Lehrbüchern noch bis in das 19. Jahrhundert. Als eine von vielen Rezepturen sei hier diejenige der vierten Auflage 1827 der Preussischen Pharmakopoe zitiert:
Electuarium Theriaca. Theriak. Nimm: abgeschaumten Honig sechs Pfund [2160 g]. Nachdem er etwas erwärmt worden mische hinzu gepulvertes, in einer hinreichenden Menge Malagawein aufgelöstes Opium eine Unze [30 g]. Dann setze hinzu: gepulverte Angelikawurzel sechs Unzen [180 g], virginische Schlangenwurzel [Aristolochia serpentaria] vier Unzen [120 g], Baldrianwurzel, Meerzwiebel, Zittwerwurzel, Zimmtcassia, von jedem zwei Unzen [60 g]. Kleine Kardamomen, Myrrhe, Gewürznelken, krystallisirtes schwefelsaures Eisen, die in Pulver gebracht worden, von jedem eine Unze [30 g]. Es werde eine braune Latwerge, welche an einem kühlen Orte vorsichtig aufbewahre. Anmerkung: Eine Unze [30 g] dieser Latwerge enthält ungefähr fünf Gran [0,3 g] gepulvertes Opium.
In: Carl Wilhelm Juch und Wilhelm Raab: Pharmacopoea Borussica. 4. Auflage, 242.
Parerga und Paralipomena
Altgriechisch πάρεργον (parergon) "Beiwerk, Nebenwerk" und von παραλείπειν (paraleipein) "übergehen", "das Übergangene", bezeichnet also Beiwerke und Nachträge von Schriften und Büchern.
Arthur Schopenhauer: Über Lesen und Bücher.
In: Parerga und Paralipomena II, Kapitel XXIV.

Solches aber ist der Fall sehr vieler Gelehrten: sie haben sich dumm gelesen. Denn beständiges, in jedem freien Augenblicke sogleich wieder aufgenommenes Lesen ist noch geisteslähmender, als beständige Handarbeit; da man bei dieser doch den eigenen Gedanken nachhängen kann. Aber wie eine Springfeder durch den anhaltenden Druck eines fremden Körpers ihre Elasticität endlich einbüßt; so der Geist die seine, durch fortwährendes Aufdringen fremder Gedanken. Und wie man durch zu viele Nahrung den Magen verdirbt und dadurch dem ganzen Leibe schadet; so kann man auch durch zu viele Geistesnahrung den Geist überfüllen und ersticken. Denn selbst das Gelesene eignet man sich erst durch späteres Nachdenken darüber an, durch Rumination.
Pfeffernuß
Wie bei den Lebkuchen, die auch Pfefferkuchen genannt werden, geht die Bezeichnung wohl auf das Mittelalter zurück, als die exotischen Gewürze ganz allgemein als Pfeffer bezeichnet wurden.
Pfennig, Symbol ₰
Alte deutsche Währungseinheit, die seit Karl dem Großen bis zur Einführung des Euro 2002 Bestand hatte. Der Pfennig war der „Vater“ für eine ganze Reihe späterer Münznominale, die Teile oder Vielfache des späteren eigentlichen Pfennigs wurden, zum Beispiel Groschen („Großen [Pfennig]“, von lat. grossus „groß, dick“), Albus („Weißen [Pfennig]“, von lat. albus „weiß“; anfangs in Groschengröße), Witten („Weißen [Pfennig]“), Rappen („Raben“, also „Schwarzen [Pfennig]“), und Heller („Haller [Pfennig]“). Weiterhin gab es „leichte Pfennige“, „gute Pfennige“ oder auch „Zollpfennige“, was am Gepräge direkt ablesbar war. Einige Pfennigarten erhielten im Volksmund spezielle Bezeichnungen, wie die Erfurter „Sargpfennige“.
Via: traducción de la carta para Señor Schad.
Phillumenie
Griechisch φίλος ‎(phílos) "Freund" und Lateinisch lumen "Licht".
Beschäftigt sich mit dem systematischen Sammeln von Streichholzschachteln oder deren Etiketten sowie der historischen Erforschung der Herstellung, Vermarktung und des Einsatzes von Streichhölzern und Streichholzverpackungen.
20/01/2016, 18:11
Ich zünde gerade Streichhölzchen in meiner Feuerschale an, bei "Gefragt Gejagt" wird dabei die Frage gestellt, was ein Phillumenist sammelt. Ich recherchiere den Begriff: er sammelt Zündholz-Schachtelchen!
Powaqqatsi (/poʊwɑːkˈkɑːtsiː/ POH-wahk-KAH-tsee)
Hopi, eine uto-aztekische Sprache, "ein Wesen, eine Lebensart, die die Lebenskräfte anderer Wesen aufbraucht, um sein eigenes Leben zu fördern/unterstützen" (via: während meiner Katalogisierung der DVDs für den LernLaden, stieß ich auf den gleichnamigen Film von Godfrey Reggio)
Porphyr
Altgriechisch πορφύρα (porphyra) "Purpur, Purpurfarbe".
Ein weit verbreiteter Sammelbegriff für verschiedene vulkanische Gesteine, die große, gut ausgebildete einzelne Kristalle in einer sehr feinkörnigen Grundmasse besitzen. Meine Heimatstadt Halle ist großzügig geprägt durch einen porphyrnen Gesteinskomplex, der sich insbesondere entlang der Gestade der Saale erstreckt (Riveufer).
prithee
Archaic. Used to express a polite request.
Brave soul, who fears not death.
Prithee, lull the Old One back to its ancient slumber.
Via: Demon's Souls, Maiden in Black.
ψηλαφεῖν ἐν τῷ σκότῳ
Psēlaphein en tō skotō, "In Dunkelheit umhertappen".
Psychometrie
Teilgebiet der Psychologie, das sich allgemein mit Theorie und Methode des psychologischen Messens befaßt.
Via: X-Factor - Das Unfaßbare, Episode S04E03 Das Münzgeheimnis.
Todd Davis: Hallo, hier ist der Pizza-Lieferant. Tut mir leid, Sie zu stören, aber Sie haben sich vertan. Das war ein Hundert-Dollar-Schein.
Carter Jenkins: Danke für Ihre Ehrlichkeit. Ach ja, und noch etwas. Ich glaube, [diese Münze] gehört Ihnen, junger Mann.
Todd Davis: Wie konnte mir denn das passieren?
Carter Jenkins: Sie haben mich vor einem sehr teuren Irrtum bewahrt. Ich danke Ihnen. Ich bin Carter Jenkins.
Todd Davis: Meine Glücksmünze. Ich bin Todd Davis. Ich muß Ihnen danken. Oh Mann, wenn ich die verloren hätte. Die hatte ich schon als-
Carter Jenkins: Als Fünfjähriger, ich weiß. Ihr Vater gab sie Ihnen, weil Sie ihm im Garten geholfen haben.
Todd Davis: Woher wissen Sie das?
Carter Jenkins: Das ist Psychometrie. Jedes Objekt erzählt die Geschichte der Menschen, die es besessen haben. Das Einzige, was man tun muß, ist, die Botschaft zu erfühlen.
Rotes Meer
Arabisch ‏البحر الأحمر‎ al-Bahr al-ahmar; arabisch ‏الخليج العربي‎ Arabischer Golf; hebräisch ‏'ים סוף ‎Yam Suf; Tigrinya ቀይሕ ባሕሪ QeyH baHri, lateinisch Mare Erythraeum, griechisch Ἐρυθρὰ θάλασσα.
Ein schmales, 2240 km langes, bis 2604 m tiefes Nebenmeer des Indischen Ozeans zwischen Nordost-Afrika und der Arabischen Halbinsel.
Die Namensgebung stammt aus dem althergebrachten System der Bezeichnung von Himmelsrichtungen durch Farben. Erstmals ist der Name zur Zeit der Achaimeniden bezeugt: Für jenes iranische Volk lag dieses Meer im Süden, der durch die Farbe Rot symbolisiert wurde. Also bedeutete rotes Meer „Südsee“ (und analog das Schwarze Meer „Nordsee“).
Möglich auch, dass die Bezeichnung „Rotes Meer“ von einer Übersetzung aus dem Altgriechischen stammt. Die alten Griechen bezeichneten die Gebiete südlich von Oberägypten „Erythraia“ (erythros altgr. „rot“), wohl wegen der Rotfärbung der dortigen Erde und des dort häufig vorkommenden roten Sandsteins. Das Erythräa vorgelagerte Meer wurde demnach das „Erythräische Meer“ genannt, ein Name, der später auf das heutige „Rote Meer“ ausgedehnt wurde. Die Römer übersetzten die Bezeichnung „erythros“ wortwörtlich mit „rot“. Das heutige Land Eritrea wurde nach der italienischen Schreibung dieses Wortes benannt.
Saudade
Eine spezifisch portugiesische und galizische bzw. lusophone Form des Weltschmerzes. Das Konzept der Saudade lässt sich mit „Traurigkeit“, „Wehmut“, „Sehnsucht“, „Fernweh“ oder „sanfte Melancholie“ nur annähernd übersetzen. Das Wort steht für das nostalgische Gefühl, etwas Geliebtes verloren zu haben, und drückt oft das Unglück und das unterdrückte Wissen aus, die Sehnsucht nach dem Verlorenen niemals stillen zu können, da es wohl nicht wiederkehren wird. Ähnliche Sinninhalte vermitteln womöglich das amerikanische blue und das türkische hüzün.
Schattenhalb
Dieser Ort erregte meine Aufmerksamkeit, da sein Name recht tollkühn Tolkien klingt, wie ein Ort in Mittelerde. Am selben Tage, an dem ich geboren ward, stürzte Sherlock Holmes zusammen mit seinem Widersacher Professor James Moriarty in die bei Meiringen fließenden Reichenbachfälle, eine 300 m hohe Kaskade von sieben Wasserfällen im Verlauf des Reichenbachs auf dem Gebiet der Gemeinde Schattenhalb südlich von Meiringen im Kanton Bern in der Schweiz. Der Name Schattenhalb bezieht sich auf den auf der Schattenseite gelegenen Berghang südlich von Meiringen. Siehe: Sir Arthur Conan Doyle, The Final Problem.
Schaubrote
Hebräisch lechem haPanim (לחם הפנים), Denkbrote, andere Bezeichnung Präsenzbrote, sind 12 ungesäuerte Brotkuchen aus Weizenmehl, nach der Zahl der 12 Stämme Israels. Sie wurden für jeden Sabbat neu bereitet und im Heiligtum der Stiftshütte und des Jerusalemer Tempels auf einem mit Goldblech überzogenen Tisch von Akazienholz, gemeinsam mit Weihrauch, als Opfergabe aufgestellt. Die alten Brote waren Teil der Versorgung der Priester mit Lebensmitteln. via: Zahlensymbolik.
Schwarzes Meer
Es gibt zwei Deutungen zur Herleitung des Namens Schwarzes Meer, die sich vielleicht ergänzen: Die primäre Deutung bezieht sich konkret auf die Beobachtung einer schwarzen Färbung des Wassers, die vor allem im Sediment sichtbar ist. Dies geht auf sulfatreduzierende (sulfidogene) Bakterien zurück, die durch ihre chemische Aktivität Schwefelwasserstoff aus Sulfat bilden. Zusammen mit Eisenionen bilden sich dadurch Eisensulfide. Analog lässt sich der Name des Roten Meeres aus den dort vorkommenden Rotalgen ableiten. Dies war vermutlich auch der Ursprung des biblischen Namens „Blutmeer“.
Eine historische Deutung ordnet die Farbe einem in der Antike üblichen System zu, das die Himmelsrichtungen symbolisch durch Farbwörter bezeichnet, wobei „schwarz“ für das „nördliche“ Meer gilt, wie die Bezeichnung des Ostens als „gelb“ (Gelbes Meer). So zuletzt Rüdiger Schmitt in seinem Beitrag Considerations on the Name of the Black Sea. Sprecher, die dieses System verwandt haben, hätten also südlich dieses Meeres wohnen müssen. Dies trifft allerdings nicht auf die Skythen zu, denen der Ausdruck zugeschrieben werde. Da die Bezeichnung *Axšaina („schwarz“) ebenso wie der entsprechende Name des Roten Meeres zuerst während der Zeit der Achaimeniden benutzt wurde, sei es naheliegend, die Perser als Namensgeber dieser Meere auszumachen.
Im Altgriechischen wurde *Axšaina zu Πόντος Ἄξε(ι)νος Póntos Áxe(i)nos, „ungastliches Meer“, übertragen. Später erfolgte eine euphemistische Umwandlung von „ungastlich“ zu Πόντος Εὔξεινος Pontos Euxeinos, „gastliches Meer“. Die Bezeichnung Πόντος Mέλας Póntos Mélas („Schwarzes Meer“) war den Griechen jedoch ebenfalls bekannt. Wahrscheinlich erhielt die Bezeichnung durch Übersetzungen des griechischen Begriffes Einzug nach Europa. Auch die Türken übernahmen diese Namensgebung (kara „schwarz,“ deniz „Meer“). Im Mittelalter waren zudem auch die Bezeichnungen Chasarisches Meer, Russisches Meer und Skythisches Meer üblich.
Selen
Nach der griechischen Mondgöttin Selene (Σελήνη, Selēnē) benannt, diese Personifikation von altgriechisch σελήνη (selēnē) „Mond“ aus σέλας (selas) „Licht“, „Glanz“ und μήνη (mēnē) „Mond“.
Selen [zeˈleːn] ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol Se und der Ordnungszahl 34. Von numer(olog)ischer Relevanz ist aus persönlicher Sicht der Wert für die erste Ionisierungsenergie (jene Energie elektrischer oder chemischer Art, die benötigt wird, um aus einem Atom oder Molekül, Elektronen von gasartigen Atomen Ionen zu entfernen). Dieser beträgt bei Selen 941 kJ/mol.
Selen Vinland, aus einem meiner Lieblingsspiele, "Demon's Souls". Dämonenseelen. Vgl. das fast-Homogramm "Seelen".
Siegel
Mittelhochdeutsch sigel, im 14. Jahrhundert entlehnt von Lateinisch sigillum "Bildchen, Siegelabdruck".
Das Siegel ist eine Form der Beglaubigung von Urkunden oder Sicherstellung (Verschluss) der Unversehrtheit von Gegenständen oder Behältnissen (Briefumschlag, Tür) mithilfe eines Siegelstempels oder, sphragistisch (siegelkundlich) korrekt, eines Typars, der in eine weiche, erhärtende Masse gedrückt wird (Siegelklumpen aus Siegellack, Wachs, früher Ton etc.).
Ein Sekretsiegel, auch Geheimsiegel, wurde im Mittelalter als zweites Siegel zur Kontrolle und als nochmalige Echtheitsbestätigung auf die Rückseite des Hauptsiegels oder auch „Großen Siegels“ geprägt.
Sphragistik
Griechisch σφραγίς (sphragis) "Siegel", die Siegelkunde, ist eine der historischen Hilfswissenschaften. Sie entstand seit dem 17. Jahrhundert, vor allem durch Johann Michael Heineccius, als Nebenzweig der Diplomatik (Urkundenlehre). Von dieser differenzierte sie sich durch abweichende Methodik, die der Heraldik (Wappenkunde) und Numismatik (Münzkunde) nahekommt beziehungsweise entlehnt ist.
Carl Christian Friedrich Siegel:
Handbuch der christlich-kirchlichen Alterthümer: in alphabetischer Ordnung ; mit steter Beziehung auf das, was davon noch jetzt im christlichen Cultus übrig geblieben ist (Band 1): Abendmahl - Doxologie (Leipzig, 1836)
Siope
Ancient Greek σιωπή siôpê (silence, a hush; muteness, that is, involuntary stillness, or inability to speak).
Via: Edgar Allen Poe: Siope - A Fable.
Siren
Ancient Greek Σειρήν Seirēn. "They are mantic (μαντική τέχνη mantikḗ téchnē, the art of divination) creatures like the Sphinx with whom they have much in common, knowing both the past and the future," [Jane Ellen] Harrison observed. "Their song takes effect at midday, in a windless calm. The end of that song is death."
Soma
Griechisch σῶμα sṓma "Körper", Leib oder Körper des Menschen, im Gegensatz zu dessen Psyche oder Seele.
*Soma, Videospiel von Frictional "Amnesia" Games.
*Sōma, 相馬市 Sōma-shi, Stadt in der Präfektur Fukushima, Japan
*Soma, fiktive Droge in Aldous Huxleys Roman Schöne neue Welt (1932)
Via: Hans-Ulrich Grimm, Die Ernährungslüge, 223: "Ohne die Bauchgefühle, sagt der US-Hirnforscher Antonio R. Damasio, wäre auch keine Vernunft möglich. Die jeweiligen Bauchzustände werden, Damasio zufolge, an einer bestimmten Stelle im Gehirn, der "Region der Körperwahrnehmung", mit sogenannten "SOMAtischen Markern" abgespeichert, gewissermaßen gebündelte und mit Leuchtfarben als angenehm oder unangenehm markierte Momentaufnahmen der Bauchgefühle. Im Bedarfsfall sind sie abrufbar und dienen als Grundlage für Entscheidungen und Urteile, mithin für vernünftiges Handeln."
Sonn'naufgang
Was heißt'nn das schon?! einer steht aufrecht wie ein Wacholder; drei Wolkendamen liegen, in grauen schicken Mänteln, flach, (der Einen läufts hinten rot rau, brrr!). Gewiß, sie gibt Licht, und vermindert die Zahlungen an den Stromversorgungsverband Osthannover und die Kohlenhändler; aber damit ist es auch gut.
--Auszug aus Der Platz, an dem ich schreibe. In: Arno Schmidt, Aus julianischen Tagen, 203.
Spekulatius
Die Herkunft des Wortes lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen. Im Niederdeutschen, insbesondere im Ostfriesischen, gab es im 19. Jahrhundert die Formen Spikelātsje und Spekelātsje und im Rheinischen war Spekulaties verbreitet. Diese Wörter stammen vermutlich von dem im Grenzgebiet zu den Niederlanden übernommenen niederländischen speculatie → nl ab, das im 18. Jahrhundert gebräuchlich war. Dieses war zunächst die Bezeichnung für plastisch geformtes Zuckerwerk und stand dann für das Gebäck in Figurenform. Die niederdeutschen und rheinischen Wörter wurden schließlich latinisiert und lauten seitdem Spekulatius. Eine Vermutung geht dahin, dass der Grund hierfür darin liege, dass das Wort als Ableitung vom lateinischen speculum → la (Spiegel, Abbild) angesehen worden sei. Dies könnte wiederum daran liegen, dass die Darstellungen der Spekulatius spiegelbildlich in die Backformen eingeschnitten sind.
Ein anderer Ansatz leitet Spekulatius vom niederländischen spekulatie → nl (Gebäck (als Tischschmuck)) her, welches auf das vom lateinischen speculatio → la („Betrachtung, Ausspähen“) abgeleitete mittelniederländische speculatie („Betrachtung, später auch Überlegung, Wohlgefallen, Fantasie“) zurückgeht. Die Bedeutung wäre demnach ‚Gebäck für Feinschmecker‘ oder ‚Fantasiegebäck zum Vergnügen/als Tischschmuck‘.
Weiterhin gibt es einen Erklärungsversuch, der Spekulatius mit dem Heiligen Nikolaus, dem Bischof von Myra, in Verbindung bringt: Das niederländische speculaas → nl habe seine Bezeichnung von Speculator, dem Beinamen des Heiligen Nikolaus, weil die Spekulatius am Nikolaustage gebacken worden seien. Dem Beinamen liegt das lateinische speculator → la (Bischof) zugrunde, das mit dem Verb speculari → la (beobachten, spähen, genau schauen) in Verbindung steht. Der Bezug zum Umherspähen erklärt sich dadurch, dass der Heilige Nikolaus abends durch die Fenster in die Stuben der armen Leute sah, um zu sehen, ob er ihnen helfen konnte.
Sphinx
Griechisch σφίγγο sphíngo beziehungsweise Infinitiv σφίγγειν sphíngein „erwürgen; (durch Zauber) festbinden“.
Das Rätsel der Sphinx
τί ἐστιν ὃ μίαν ἔχον φωνὴν τετράπουν καὶ δίπουν καὶ τρίπουν γίνεται
Ti estin ho mian echon phōnēn tetrapoun kai dipoun kai tripoun ginetai
Was ist (etwas), das eine Stimme hat und vierbeinig, zweibeinig und dreibeinig wird
Wer dieses Rätsel nicht zu lösen vermochte, wurde von der Sphinx erwürgt und gefressen. Erst Ödipus erkannte, daß damit auf den Menschen selbst hingewiesen ist: Als Kind krabbelt er auf allen vieren, als Erwachsener geht er auf zwei Beinen und im Alter gebraucht er einen Stock als drittes Bein - das ist aber nur die triviale exoterische (allgemeinverständliche, für die Öffentlichkeit zugängliche) Antwort. Tatsächlich weist das Rätsel der Sphinx noch auf eine tiefere okkulte Wahrheit. Sie ist ein Hinweis auf die menschheitliche Entwicklung von tierähnlichen Wesen, allerdings nicht im Sinn der modernen materialistischen Evolutionslehre, zum heutigen Menschen und weiter zum künftigen Venus- oder Vulkan-Menschen mit drei "Fortbewegungsorganen", nämlich den beiden „Flügeln“ der zweiblättrigen Lotosblume an der Nasenwurzel und der zur Hand umgebildeten linken Körperhälfte.
Nachdem Ödipus das Rätsel gelöst hatte, stürzte sich die Sphinx in den Abgrund und starb. Theben war befreit und Ödipus eilte seinem weiteren tragischen Schicksal entgegen.
Steinschneiden
Hinter dem Begriff "Steinschneiden", das im Mittelalter praktiziert wurde, verbarg sich ein Gaunerstück: Fahrende Quacksalber (im 16. Jahrhundert von Niederländisch kwakzalver "prahlerischer Salbenverkäufer" entlehnt) boten reichen Leuten an, ihnen gegen ein hohes Entgelt "den Stein" aus dem Kopf zu operieren und sie damit von Dummheit und Narretei zu befreien. Wie das vonstattenging – zumal ohne Narkose –, ist nicht überliefert. Es gibt außer dem Bild von Bosch weitere (teilweise ziemlich blutig ausgemalte), die diesen Vorgang zum Inhalt haben. Bis heute erhalten hat sich die Redensart, "jemandem [etwas] aus den Rippen schneiden".
Hieronymus Bosch: Das Steinschneiden.
Quarks & Caspers - Das Mittelalter, 09/02/2016.
Stele
Grabstein, Gedenkstein der Antike, Pfeiler mit einer Inschrift- oder Bildtafel.
Aus dem Griechischen στήλη ‎(stḗlē) "Säule, Grabstein, Grabsäule"
VIA: Der Begriff war mir freilich bereits durch die Lektüre zur antiken griechisch-römischen Architektur vertraut, jedoch stieß ich am 23/01/2016 erneut darauf, als ich die sogenannte GIVEBOX am August-Bebel-Platz online recherchierte: "Neben einer grö­ße­ren Box für Klei­dung gibt es eine schlanke Stele für Bücher und andere Medien sowie zwei klei­nere Boxen für Kin­der­sa­chen."
στέφανος
Altgriechisch στέφανος (stephanos) "Umkränzung, Umgebung", auch "Kranz, Krone".
Via: Recherchen zur Etymologie des Begriffs Anthologie: Zusammenstellungen von Epigrammen gab es schon in der Antike. In der Zeit des Hellenismus wurde für derartige Gedichtsammlungen die Blumen-Metaphorik etabliert – etwa durch den στέφανος („Kranz“) des Philosophen und Dichters Meleagros von Gadara (70 v. Chr.) und des Philippos von Thessaloniki.
Studentenfutter
Eine seit dem 17. Jahrhundert bekannte Bezeichnung für eine Mischung, die ursprünglich aus Rosinen und Mandeln bestand (lateinisch amygdala cum uvis passis mixta). Später wurde auch anderes Trockenobst und andere ungesalzene Nüsse zugefügt, darunter Cashewkerne, Erdnüsse, Paranüsse, Walnüsse oder Haselnüsse. Diese "Schleckerey deutscher Gymnasiasten und Burschen" war durch die Verwendung der damals verhältnismäßig teuren Mandeln eher für finanziell gutgestellte Personenkreise zugänglich, woher die Bezeichnung Studenten- oder Pfaffenfutter herrührt. Pfaffe, von lat. papa, "Vater", im Gegensatz zum Mönch als Bezeichnung für einen Geistlichen, ursprünglich speziell für römisch-katholische Priester oder Geistliche in würdevoller Bedeutung. Alternativ Breviloquenz (von lat. breviloquentia "Kürze im Ausdruck" von brevis "kurz" + loqui "sprechen") p.f.a.f. aus dem lateinischen Pastor fidelis animarum fidelium, also "getreuer Hirte getreuer Seelen". In Studentenkreisen nahm man an, daß insbesondere die Mandeln gegen einen Alkoholrausch oder Kater wirksam seien.
Via: Galileo, 21/01/2016.
Sykophant
Griechisch σῦκον (sykon) "Feige" + φαίνω (phaino) "ich zeige, bringe ans Licht". Der Echte Feigenbaum (Ficus carica) trägt im (Alt)Griechischen den Namen συκέα (sukéa) beziehungsweise συκιά ‎(sykiá).
Der Begriff wurde schon im Altertum im übertragenen Sinne für alle Denunzianten gebraucht. Die Sykophanten konnten sich eine Eigenheit des attischen Rechtswesens zu Nutze machen, wonach die von einem Verurteilten zu zahlende Geldstrafe nicht (wie meistens im modernen Recht) an den Staat oder eine gemeinnützige Organisation zu zahlen war, sondern an den Ankläger, und klageberechtigt war jeder freie Bürger. So konnten die Sykophanten gewerbsmäßig andere Bürger anklagen, sobald sie dafür einen geeigneten Vorwand fanden, und sich an deren Vermögen bereichern.
sympathetisch
Eine nicht erklärbare, geheimnisvolle Wirkung auslösend. Charakteristische Wortkombinationen: sympathetische Tinte.
Via: Ludwig Schrader, Die Bibliothek als literarisches Thema, S. 25.
In: Bücher für die Wissenschaft: Bibliotheken zwischen Tradition und Fortschritt, herausgegeben von Gert Kaiser et aliae et alii.
Bei Novalis (1772-1801), im Heinrich von Ofterdingen, ist dies anders. Er spricht weder vom Buch noch von der Bibliothek, um den Akzent auf die Unendlichkeit des Sinnes zu legen, und die Lektüre, von der bei ihm die Rede ist, ist auch keine normale Lektüre, sondern so etwas wie eine sympathetische Intuition [...].
Syntyche
Ancient Greek Συντύχη, "fortunate," literally "with fate"), via: Amulett der Syntyche.
Teekesselchen
Ein Kinderspiel, bei dem die Spieler ein Wort mit mehreren Bedeutungen, also ein Homonym oder ein Polysem, aufgrund der Definition der Bedeutungen erraten müssen. Es kann dazu beitragen, die Sprachkompetenz zu fördern. Die derzeit bekannte früheste Erwähnung und Beschreibung dieses Spiels findet sich in The Book of a Hundred Games von Mary White, (1896), S. 117, unter der englischen Bezeichnung Teapot.
teir nos ysprydnos, "die drei Geisternächte"
All Hallows Eve is by the Welsh called 'Nos Calan Gauaf,' meaning 'the first night of winter;' sometimes 'Nos Cyn Gauaf,' the 'night before winter.' It is one of the 'Teir Nos Ysprydnos,' or 'three nights for spirits,' upon which ghosts walk, fairies are abroad, mysterious influences are in the air, strange sights are seen, and in short goblins of every sort are to be with special freedom encountered. They may be conjured to appear, by certain enchantments, and to give their visitors glimpses of the future, especially as regards the subject of marrying. On this night it is customary for the young people, gathered in many a merry circle, to seek by tricks and charms of various sort to become acquainted with their future lovers and sweethearts.
In: Wirt Sykes, British Goblins, Welsh Folk-Lore, Fairy Mythology, Legends and Traditions, page 280.
Cf. Drei Uhr nachts, die Stunde der Dämonen, via.
Theobromin
Griechisch θεός ‎(theós) "Gott" + βρῶμα ‎(brôma) "Speise".
Eine organische chemische Verbindung, ein Alkaloid aus der Gruppe der Methylxanthine, und gehört zu den psychotropen Substanzen aus der Gruppe der Stimulantien. Es ist strukturverwandt mit dem Coffein und hat wie dieses eine anregende Wirkung auf das Nervensystem. Theobromin kommt in einigen Pflanzen wie dem Kakaobaum (Theobroma cacao), den Kolabäumen sowie in Teepflanzen vor.
Via: Lindt Caramel Vanille.


Tlalcacáhuatl
Nahuatl für "Erdnuß", von tlalli "Erde, Boden" und cacahuatl "Kakao".
Archäologen datierten die ältesten bekannten Funde von Erdnüssen, im Zusammenhang mit menschlichen Ansiedlungen, aus Peru auf ein Alter von 7840 Jahren; die dort im Fußboden eines Hauses gefundenen Nüsse entsprechen morphologisch Wildarten, stammen aber aus einer Region, in der keine Wildart autochthon vorkommt. Von dort verbreitete sich der Erdnußanbau auf weitere Teile Süd- und Mesoamerikas, wo spanische Konquistadoren an den Märkten von Tenochtitlán auf die tlalcacáhuatl (Nahuatl für "Erdnuß", wörtlich "Kakaobohne der Erde".
Traumzeit
Traumzeit (engl. Dreamtime oder Dreaming) soll den zentralen Begriff der Mythologie der australischen Aborigines wiedergeben, wobei die Übersetzung irreführend ist. Die Traumzeit-Legenden handeln von der universellen, raum- und zeitlosen Welt, aus der die reale Gegenwart in einem unablässigen Schöpfungsprozess hervorgeht, um ihrerseits wiederum die Traumzeit mit neuen geschichtlichen Vorgängen zu „füllen“. Die Traumzeit erklärt somit, wie alles entstanden ist und begründet die ungeschriebenen Gesetze, nach denen die Aborigines leben. Die Ereignisse der Traumzeit manifestieren sich nach ihrem Glauben in Landmarken wie Felsen, Quellen und Ähnlichem. Via: Kunst und Mythos, arte, 05/09/2013.
Jean-Teddy Filippe: Les Documents Interdits.
Les Fantômes. Jusqu'au territoire de « Ceux que l’on ne nomme pas »

Synopsis dieser Geschichte.
Die heiligen Berge von Kaya
Sie bringen Wasser von einer nahen Quelle. Nur wenige Schritte sind es zu einem Opferaltar der besonderen Art. Er soll die bösen Geister auf sich ziehen. Jeder, der vorbeikommt, legt einige bittere Früchte oder Kuchen aus Schlamm und Asche ab. Den mitgebrachten Palmwein trinken sie hier lieber selbst. So richtig geheuer ist ihnen dieser Platz nicht. Auch andere Ratsmitglieder sind auf dem Weg zum Mittelpunkt des Kayas. Tore schützten einst diesen innersten Bereich. [confer: Adyton] Reste von Pfosten markieren noch heute, wo der heilige Bezirk beginnt.
Hier sind die Geister der Ahnen allgegenwärtig, in der Luft, den Bäumen und in der Erde. Deshalb darf der Boden nur mit bloßen Füßen betreten werden, wie in einer Moschee. Wasser ist kostbar und doch opfert jede eine Kelle. Ein Zauber macht so das Kaya für die Augen der Feinde unsichtbar. Es verschwindet hinter einem endlosen Meer.
Barfüßigkeit, Notizen zum japanischen Usus, vor dem Betreten eines Hauses die Schuhe auszuziehen.
Haruki Murakami: Schlaf
Mann gießt Wasser über ihre Füße. (Traumdeutung Barfüßigkeit)
Unheimlich
Ernst Jentsch erklärt das Gefühl des Unheimlichen [, also des Schreckhaften, Angst und Grauen Erregenden] durch intellektuelle Unsicherheit gegenüber Fremdem und Unvertrautem. Der typische Fall ist für ihn der Zweifel an der Beseeltheit eines anscheinend lebendigen Wesens und umgekehrt der Zweifel darüber, ob ein lebloser Gegenstand nicht etwa doch beseelt sei. In der Literatur kann das Gefühl des Unheimlichen, Jentsch zufolge, am sichersten dadurch hergestellt werden, dass der Autor den Leser darüber im Unklaren lässt, ob er in einer bestimmten Gestalt eine lebendige Person oder einen Automaten vor sich hat; Jentsch verweist hierfür auf die Figur der belebt scheinenden Puppe Olimpia in E.T.A. Hoffmanns Erzählung Der Sandmann.
Die Etymologie des Wortes 'unheimlich' kommt der Freudschen Analyse entgegen, und so stellt er dessen sprachgeschichtliche Herkunft seinen psychologischen Überlegungen zur Seite. 'Unheimlich' entwickelt sich als Gegenteil des gemeingermanischen Wortes heim und dessen Bedeutung von 'Haus', 'Wohnort', 'Heimat'. Neben dieser Bedeutung im Sinne des zum Hause Gehörigen und Vertrauten weist das Wort 'heimlich' von Anfang an auch auf den sich verbergenden Rückzug in das Haus und damit auf ein Geheimnis hin.
Vitriol
Vitriolum ergibt sich als Akronym aus den Anfangsbuchstaben eines Mottos der Alchemie, das erstmals in der dem Alchemisten Basilius Valentinus zugeschriebenen Schrift L’Azoth des philosophes erscheint: Visita interiora terrae, rectificando invenies occultum lapidem, veram medicinam, „Betrachte, was im Inneren der Erde liegt: indem du es läuterst, wirst du einen zuvor verborgenen Stein erhalten, (das wahre Heilmittel).“ Dieser Satz spielt auf die Gewinnung des Kupfervitriols an; unter vera medicina ist der Ehrenpreis zu verstehen, und zwar als Chiffre für das Chalkanthit: einerseits, weil die Blüte des Ehrenpreises die Farbe von Kupfervitriol hat, anderseits, weil dieses Mineral ehemals auch flos cupri – ‚Kupferblüte‘ (wörtlich auch als ‚Kupferblume‘ zu übersetzen) genannt wurde. (Andreas Libavius: Res chymicae epistolica forma. Lib. II. Francofurti 1565, S. 191.)
Im Dunstkreise der Rosenkreuzer und der Freimaurerei wurde dieser Merksatz – unter Auslassung von veram medicinam – zu einem Satz der mystischen Kontemplation und der Vitriol als Chiffre für den Stein der Weisen umgedeutet; Das Akronym VITRIOL findet sich auch an der Wand der freimaurerischen Dunklen Kammer.
Wetterläuten
Das Wetterläuten war vielerorts eine apotropäische Handlung (von griechisch ἀποτρόπαιος ‚abwehrend‘, also Handlungen, die Dämonen austreiben oder Unheil abwenden sollen. Es handelt sich um Maßnahmen im Rahmen eines Abwehrzaubers, mit denen schädigender Zauber ferngehalten oder unwirksam gemacht werden soll), die dazu diente, Unwetter von Dörfern oder Städten abzuhalten oder wegzutreiben. – Das Sturmläuten war dagegen ein Alarm. Via: Sturmglocke, in: Gruselkabinett 43 - Das Haus des Richters.
whoops-a-daisy
An exclamation of surprise, as when a person falls over, or of apology.
The form in which it is now most commonly spoken and spelled is 'oops-a-daisy'. The first known printed record of any form of the term is in Clough Robinson's The Dialect of Leeds and Its Neighbourhood, 1862:
"Upsa daesy! a common ejaculation when a child, in play, is assisted in a spring leap from the ground"
This was preceded by 'up-a-daisy', which has its own variations of spelling - 'up-a-dazy', 'up-a-daisey', et cetera. Jonathan Swift (Human Ordure Botanically Considered "Menschlicher Stuhlgang aus botanischer Sicht", On Sleeping in Church) used this in his collection of letters, which was published in 1711 as A Journal to Stella:
"5. Morning. I am going this morning to see Prior, who dines with me at Mr. Harley’s; so I can’t stay fiddling and talking with dear little brats in a morning, and ’tis still terribly cold. — I wish my cold hand was in the warmest place about you, young women, I’d give ten guineas upon that account with all my heart, faith; oh, it starves my thigh; so I’ll rise and bid you good-morrow, my ladies both, good-morrow. Come, stand away, let me rise: Patrick, take away the candle. Is there a good fire? — So — up-a-dazy. — At night. Mr. Harley did not sit down till six, and I stayed till eleven; henceforth I will choose to visit him in the evenings, and dine with him no more if I can help it. It breaks all my measures, and hurts my health; my head is disorderly, but not ill, and I hope it will mend."
Via: ElectricalBeast: Let's Play Minecraft! Changing the Past! (28).
Xocolatl
Nahuatl für "Schokolade", xoco "bitter" und atl "Wasser", via.
Xtal
In electronics, xtal is an abbreviation for crystal, and refers to a PIEZOelectric* crystal oscillator (a device containing quartz crystal which, if stimulated, will oscillate at a precise frequency and can be used to generate voltage sine waves). Frequently used in precise low-power clocks, and the generation of carrier radio frequencies. An electronics simulation program, or an electronic diagram may describe a crystal oscillator as an xtal.
For example, "R1 = 1 kOhm, R2 = 500 Ohm, C1 = 10 nF, xtal1 = 4 Mhz"
*Piezoelectricity is the electric charge that accumulates in certain solid materials (such as crystals, certain ceramics, and biological matter such as bone, DNA and various proteins) in response to applied mechanical stress. The word piezoelectricity means electricity resulting from pressure. It is derived from the Greek πιέζω (piezo) or πιέζειν (piezein), which means "to squeeze or press", and ήλεκτρον (elektron), which means "amber", an ancient source of electric charge. Piezoelectricity was discovered in 1880 by French physicists Jacques and Pierre Curie.
Meine linguistische Affinität erstreckt sich über folgende Dialekte:
Ägyptisch-Koptisch, die Sprache des alten Ägyptens (3200 v. Chr. bis 300 n. Chr.)
Altgriechisch
Aztekisch
Cymraeg, auch Kymrisch, die Amts- und Schulsprache von Wales
Dänisch (via)
Finnisch (via)
Gälisch
Japanisch
Ye Olde Butcherede Englishe
1 Nach: Paul Celan, Wortaufschüttung.
2 The color code #AE312D is referred to as "Well Read".

No comments: