“You look a little glum these days,” he said. “Really?” I said. “You must be thinking about things too much in the middle of the night,” he said. “I’ve stopped thinking about things at night.” “How’d you manage that?” “When I get depressed, I start to clean. Even if it’s two or three in the morning. I wash the dishes, wipe off the stove, mop the floor, bleach the dish towels, organize my desk drawers, iron every shirt in sight,” he said, stirring his drink with his finger. “I do that till I’m exhausted, then I have a drink and go to sleep. In the morning I get up and by the time I’m putting on my socks I can’t even remember what it was I was thinking about.” I looked around again. As always, the room was clean and orderly. “People think of all kinds of things at three in the morning. We all do. That’s why we each have to figure out our own way of fighting it off.”
20090923
20090903
[quoth] max goldt: ein leben auf der flucht vor der koralle
Zwei hochschwangere Frauen gehen durch eine sehr gebirgige Wüste. Beide tragen äußerst hochhackige Schuhe, bewegen sich aber sehr flott. [...] Häufig begegnen sie Hinweisschildern, auf denen steht "Beratung 7 km". Manchmal auch zweien, einem, das z. B. sagt "Beratung 7 km" und einem andern mit "Beratung 79 km". Die Schwangeren sind aber gewitzt und folgen immer dem 7-km-Schild. Nur einmal nicht, als sie einer einsamen Mahnerin begegnen, einer vermummten Gestalt, die ein Schild hochhält, auf dem steht: "Frau, die sich beraten lässt, muß sehen, wo sie den Braten lässt!" Da mußt du Ausrufungszeichen um die Köpfe der Schwangeren zeichnen und sie dann in Richtung 79 km eilen lassen. (Anm.: der Sprecher gibt einem Zeichner Anreize für einen Comic namens "Die Schwangeren im Beratungsgebirge")
Ansonsten darf aber die Tatsache, daß eine Schwangerschaft normalerweise in eine Kindsgeburt mündet, keine Rolle spielen. Nie darf von Embryonen, Vätern oder Abtreibung die Rede sein. Meine Schwangeren sind zwar hochgradig gewölbt, aber völlig unbeeindruckt davon, scheinen gewissermaßen kein Kind zu erwarten. Ihre Bäuche benutzen sie dazu, um Aschenbecher und Racke-Rauchzart-Flaschen darauf abzustellen. In Zeichnungen ist so was ja möglich. Freilich lauern im Beratungsgebirge auch Gefahren, hauptsächlich das Röntgen-Rönsch*. Das Röntgen-Rönsch ist eine Frau, die auf einem Geparden durch die Wüste reitet, um schwangere Frauen zu röntgen. Den Röntgenapparat trägt sie wie eine Polaroidkamera um den Hals. Der Gepard trägt übrigens hochhackige Schnürstiefeletten, und da er Schuhfetischist ist, leckt er immer daran herum. Das gibt es. Ich kannte mal eine Katze in London namens Shirt-Licker, die jedem Mann auf den Schoß sprang und genüßlich an der Knopfleiste seines Hemdes herumleckte. T-Shirts und Damenblusen akzeptierte sie nicht. Der Gepard wird überdies, das ist der Hammer, von alternativen Energien betrieben. "Sein Windrad ist reizend", sagt die eine Schwangere. "Aber seine Abgase sind Nervensache", ergänzt die andere schmunzelnd. Überhaupt sscheinen die Schwangeren das Röntgen-Rönsch nicht sehr ernst zu nehmen. Sie führen auch stets ein Eimerchen mit Anti-Materie bei sich, mit dem sie das Rönsch begießen, worauf es sich vorübergehend in Nichts auflöst. Oft ist der Griff zum Anti-Materie-Eimerchen aber unnötig, denn in der Wüste stehen außer den Beratungswegweisern oft auch Schilder, die auf Schuhgeschäfte hinweisen, "Alt-Berliner Schuhpalast 900 km" etwa, und dann rast der Gepard los, und das auf ihm sitzende Rönsch weiß nicht, wie ihm geschieht. [...]
Ansonsten darf aber die Tatsache, daß eine Schwangerschaft normalerweise in eine Kindsgeburt mündet, keine Rolle spielen. Nie darf von Embryonen, Vätern oder Abtreibung die Rede sein. Meine Schwangeren sind zwar hochgradig gewölbt, aber völlig unbeeindruckt davon, scheinen gewissermaßen kein Kind zu erwarten. Ihre Bäuche benutzen sie dazu, um Aschenbecher und Racke-Rauchzart-Flaschen darauf abzustellen. In Zeichnungen ist so was ja möglich. Freilich lauern im Beratungsgebirge auch Gefahren, hauptsächlich das Röntgen-Rönsch*. Das Röntgen-Rönsch ist eine Frau, die auf einem Geparden durch die Wüste reitet, um schwangere Frauen zu röntgen. Den Röntgenapparat trägt sie wie eine Polaroidkamera um den Hals. Der Gepard trägt übrigens hochhackige Schnürstiefeletten, und da er Schuhfetischist ist, leckt er immer daran herum. Das gibt es. Ich kannte mal eine Katze in London namens Shirt-Licker, die jedem Mann auf den Schoß sprang und genüßlich an der Knopfleiste seines Hemdes herumleckte. T-Shirts und Damenblusen akzeptierte sie nicht. Der Gepard wird überdies, das ist der Hammer, von alternativen Energien betrieben. "Sein Windrad ist reizend", sagt die eine Schwangere. "Aber seine Abgase sind Nervensache", ergänzt die andere schmunzelnd. Überhaupt sscheinen die Schwangeren das Röntgen-Rönsch nicht sehr ernst zu nehmen. Sie führen auch stets ein Eimerchen mit Anti-Materie bei sich, mit dem sie das Rönsch begießen, worauf es sich vorübergehend in Nichts auflöst. Oft ist der Griff zum Anti-Materie-Eimerchen aber unnötig, denn in der Wüste stehen außer den Beratungswegweisern oft auch Schilder, die auf Schuhgeschäfte hinweisen, "Alt-Berliner Schuhpalast 900 km" etwa, und dann rast der Gepard los, und das auf ihm sitzende Rönsch weiß nicht, wie ihm geschieht. [...]
* benannt nach Hannelore Rönsch, die von 1991 bis 1994 Bundesministerin für Familie und Senioren im Kabinett Helmut Kohl war.
20090902
[quoth] eva hesse
Haben Sie Taschentücher dabei? Es ist keine Kleinigkeit, mit dreiunddreißig Jahren an einem Gehirntumor zu leiden. Na ja. Mein ganzes Leben war so.
(auch: Ästhetik des Fadens)
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