Er kletterte weiter über die Trümmer, vorbei an der Kommunionbank, in die linke der Conchen: die Fresken waren unversehrt, das Tageslicht fiel voll auf die blassen Farben. Auch der Nebenaltar war heil, schien sogar gesäubert zu sein: die Mensa war blank, und ein Blumenstrauß stand vor dem steinernen Tabernakel, und als er sich umblickte und in das Nebenschiff sah, waren die Beichtstühle leicht vorgeneigt, und endlich sah er ein Licht und ging darauf zu. Die Kerze brannte vor dem Muttergottesbild, und daneben hing das Kruzifix, das früher im Gewölbe vor dem Leuchter gehangen hatte. Die Kerze flackerte unruhig vor dem Gnadenbild, dessen hölzerner Grund sich leicht geworfen hatte und den goldenen Belag abwerfen zu wollen schien. Er war stellenweise schon heruntergebröckelt, und es lief wie weißliche Striemen über Mariens Gesicht. Nur die Blumen waren frisch und schön, wunderbare große Nelken mit fetten Köpfen, die in prallen Kapseln standen. Er versuchte zu beten, erschrak aber im gleichen Augenblick: er hörte Gesang unter sich, aus der Erde kam er. Der Schauer war nur kurz: die Krypta fiel ihm ein, die wohl unbeschädigt war. Die Stimmen klangen dünn, seltsam gefiltert, es schienen nur wenige zu sein.
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